Peripheral City
Roberto Santaguidas Projektidee Peripheral City ist eine Installation, die den Alltag von vierzehn anonymen Menschen in Berlin anhand von großformatigen Fotografien schildert. Indem Roberto Santaguida die Aufnahmen zu blockartigen Gebilden gruppiert, möchte er diese als eine bewegliche Anordnung von Formen im Raum präsentieren.
„Ich möchte ein allumfassendes Raumerlebnis erzeugen. Dabei interessiere ich mich besondere für die Auswirkungen der Montage: Wie können mehrere Bilder miteinander interagieren, um ein dreidimensionales Sichtfeld zu erzeugen?“
Um dieses allumfassende Raumerlebnis zu kreieren, will Roberto Santaguida die Möglichkeiten der Darstellung im Raum untersuchen. Er möchte sich insbesondere der klassischen frontalen Ausrichtung von Fotografien widersetzen und mit dem ganzen Raum einschließlich Decken und Böden experimentieren. Die Betrachtenden sollen nicht nur den Raum erfahren, sondern an einem Prozess teilhaben, in dem sie und ihre Schatten auf der Bildoberfläche selbst Teil der Installation werden.
In seinen bisherigen Arbeiten agierte Roberto Santaguida vorrangig als Filmemacher mit einem Schwerpunkt auf dokumentarische und experimentelle Filme, die sich auf gleichermaßen unvoreingenommene wie schonungslose Art und Weise der Untersuchung des Alltags widmen. Sein erstes Dokumentarfilmprojekt Miraslava gibt intime Einblicke in sein Leben und seine unzähligen Miniaturkämpfe, während The Avenuers das Porträt von Verdun, einem Stadtbezirk in Montreal und dessen Wandel nachzeichnet. Diaries widerum ist eine experimentelle Installation, die in einem multiperspektivischen Dokumentarfilm auf zwölf Bildschirmen alternative Formen der menschlichen Interaktion jenseits des Dialogs erforscht.
Roberto Santaguida ist Filmemacher und lebt in Toronto. Hier sieht man Auszüge aus seinen Arbeiten Miraslava und The Avenuers.
Fotos: Roberto Santaguida