A Small Spot in the Night Sky
Natalia Escobars Projektidee A Small Spot in the Night Sky beschäftigt sich anhand der Erfahrung des Träumens sowohl mit den psychologischen als auch und physiologischen Aspekten der menschlichen Wahrnehmung. Mit einer immersiven Ton-und Licht-Installation unterläuft sie schrittweise die rationale und geformte Realität, indem sie diese auf eine völlig andere Ebene der Wahrnehmung hebt. Das Eintauchen in diesen neuen Zustand soll einem traumähnlichen Erlebnis gleichen.
„Mein Ziel mit dieser Arbeit ist es, auf die selbe Weise ein Erlebnis zu erzeugen, wie es Träume tun. Nach dem Träumen, wenn man aufwacht, sind die Bilder des Traumes nicht mehr so eindringlich, aber es bleibt einem das Gefühl, etwas erlebt zu haben, irgendwo gewesen zu sein.“
Natalia Escobar erforscht die Möglichkeiten, diesen bestimmten Geisteszustand zu übertragen, anhand von Interviews mit sehbehinderten Menschen, die über ihre Traumerfahrungen sprechen. Davon ausgehend sollen sich in ihrer Ton-und Licht-Installation der klangliche und visuelle Eindruck zu einem einzigartigen Erlebnis der Wahrnehmung verbinden. Dabei ist die Raumanordnung mit Surround-Sound ein wichtiges Element, um die entspannte, meditative und traumhafte Stimmung zu erzeugen. Natalia Escobars Projektidee stützt sich auf die Arbeit von Brion Gysin, der zusammen mit Ian Sommerville die Dreamachine konzipierte. Hier handelt es sich um eine Lampe, die einen flackernden Stroboskopeffekt zur visuellen Stimulanz erzeugt. Gysins Ansatz, ein Instrument zu entwickeln, welches das Bewusste aus dem Unbewussten herauslöst, inspirierte Natalia Escobar zu ihrer Projektidee.
Natalia Escobars Werk umfasst experimentelle Installationen, für die sie sowohl skulpturale Objekte, als auch Fotografie, Video und Klang nutzt. Ein zentrales Thema ihrer Arbeit besteht darin, die Formen der Perzeption des Publikums gezielt zu leiten und eingeübte Formen der Wahrnehmung zu unterbrechen. So setzt etwa die immersive Gestaltung ihrer Installationen Oneiric und Ombrophilia die Betrachtenden, die Werke und die umgebenden Räume gezielt zueinander in Beziehung. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Natalia Escobar mit ihrem fotografischen Projekt Inside Out. Zwei große Schwarz-Weiß-Silbergelatineabzüge zeigen das gleiche Motiv, jedoch mit verschiedenen Fokuseinstellungen, um die Betrachtenden auf die verschiedenen Bildebenen aufmerksam zu machen.
Natalia Escobar ist Künstlerin und lebt in Berlin. Weitere Projekte werden auf ihren Portfolio nataliaescobar.com vorgestellt.
Fotos: Natalia Escobar